Von der Leyen im Tarnblazer. Das Zeichen: Europa ist im Kampf.
Dann die Geschichte eines Jungen namens Sasha – entführt von den Russen: Bomben, Tränen, Lager.
Dazu wird die Großmutter samt Junge im Publikum für den Gänsehautmoment präsentiert.
So beginnt die heutige Rede zur Lage der Union in Straßburg.
Die PR-Profis liefern: Pathos statt Politik. Kriegsstimmung im Kostüm. “Es lebe Europa”. 
Welches Europa? Ein Europa der Kriegsrhetorik? Ein Europa der PR- Inszenierung? Das ist NICHT mein Europa. Ihres, hoffe ich, auch nicht.
Das Video zu meinem Kommentar finden Sie hier.
Im Wortlaut:
Mittwochmorgen. EU-Parlament. Straßburg.
Ursula von der Leyen betritt das Plenum. Sie hält ihre Rede zur Lage der Union.
Im olivgrünen Blazer.
Kriegsoptik, statt Krisenpolitik.
Ihr erster Satz ist:
„Europa ist im Kampf.“
Aber nicht gegen Inflation.
Nicht gegen explodierende Mieten.
Nicht gegen Armut oder Perspektivlosigkeit.
Nein – der Kampf soll woanders stattfinden.
Sie erzählt die Geschichte eines ukrainischen Jungen.
Sasha.
Verletzt, entführt, tränenreich.
Er und seine Großmutter sitzen live im Saal.
Ein perfektes PR-Drehbuch.
Emotionen statt Argumente.
Inszenierung statt Aufklärung.
Dann folgen die Forderungen.
Mehr Waffen.
Ein „Verteidigungssemester“.
Pflicht zur Aufrüstung.
Und: ein Programm gegen sogenannte „Desinformation“.
Was sie meint?
Kritik.
Abweichende Meinungen.
Presse, die nicht spurt.
Wer widerspricht, gilt als Feind.
Dann der Schluss: Bilder von Waldbränden.
Heldengeschichten.
Aber kein Wort über ihr Missmanagement, über ihr Fehlverhalten und kein Wort darüber, wie Frieden zu erreichen ist. Kein Wort darüber, dass die Freiheit der Bürger Europas in der Rede, der Meinung und der Mobilität bedroht ist.
Dann sagt sie:
„Es lebe Europa.“
Ich frage Sie:
Welches Europa?
Ein Europa der Inszenierung?
Der Einheitsmeinung?
Der Zensur?
Das ist nicht mein Europa.
Und ich hoffe – auch nicht Ihres.
Danke.