Anfrage zur mündlichen Beantwortung an die Kommission
Laurent Castillo (PPE), François-Xavier Bellamy (PPE), Christophe Gomart (PPE), Julie Rechagneux (PfE), Emil Radev (PPE), Radan Kanev (PPE), Nadine Morano (PPE), Anne-Sophie Frigout (PfE), Martine Kemp (PPE), Peter Liese (PPE), Lynn Boylan (The Left), Kathleen Funchion (The Left), Petras Gražulis (ESN), Nikola Bartůšek (PfE), Céline Imart (PPE), Georgiana Teodorescu (ECR), Thomas Bajada (S&D), Jean-Paul Garraud (PfE), Andrey Novakov (PPE), Mélanie Disdier (PfE), Diana Iovanovici Şoşoacă (NI), Malika Sorel (NI), Ondřej Krutílek (ECR), Dimitris Tsiodras (PPE), Letizia Moratti (PPE), Tomislav Sokol (PPE), Romana Tomc (PPE), Caterina Chinnici (PPE), Michalis Hadjipantela (PPE), Nicolas Bay (ECR), Isabelle Le Callennec (PPE), Laurence Trochu (ECR), Sérgio Humberto (PPE), Friedrich Pürner (NI), Elisabeth Grossmann (S&D), Oliver Schenk (PPE), Dan-Ştefan Motreanu (PPE), Liesbet Sommen (PPE), Massimiliano Salini (PPE), Manuela Ripa (PPE), Catherine Griset (PfE), Adam Jarubas (PPE), Mathilde Androuët (PfE)
Am 16. November 2025 wurde in Frankreich der leblose Körper einer 17-jährigen Frau neben rund 30 Kanistern mit Lachgas gefunden. Einige Tage zuvor wurde ein Mann namens Mathis durch ein Fahrzeug getötet, dessen Fahrer unter dem Einfluss dieser Substanz stand. Bei diesen Tragödien handelt es sich nicht um Einzelfälle. Nach Angaben der französischen nationalen Agentur für öffentliche Gesundheit („Santé publique France“) nehmen 92 % der gemeldeten Konsumenten diesen Stoff in großen Mengen und die Hälfte täglich zu sich, wobei sie Industriekanister kaufen, die eigentlich für medizinische oder kulinarische Zwecke gedacht sind.
In der gesamten EU steigt der Konsum von Lachgas zu Freizeitzwecken stark an. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Lachgas sind schwerwiegend und reichen bei wiederholter Anwendung von Erstickung, Bewusstlosigkeit und Verbrennungen über psychische Störungen und Anämie bis hin zur Schädigung des Rückenmarks. Die Kommission ist sich dieser Gefahren bewusst und hat Lachgas bei wiederholter oder längerer Exposition (STOT-RE-1) gemäß der CLP-Verordnung für ein oder mehrere Organe als toxisch eingestuft.
In Anhang XVII der REACH-Verordnung können alle Beschränkungen aufgeführt werden, die für die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe, Gemische oder Erzeugnisse in der EU gelten. Gemäß den Artikeln 68 ff. der REACH-Verordnung kann die Kommission nach einer Stellungnahme der Europäischen Chemikalienagentur einen Stoff in diesen Anhang aufnehmen, wenn die Herstellung, die Verwendung oder das Inverkehrbringen dieses Stoffes eine unannehmbare Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellt, die Maßnahmen auf EU-Ebene erfordert. In diesem Fall stellt der unkontrollierte Verkauf von Kanistern an die breite Öffentlichkeit ein nicht zu bewältigendes und inakzeptables Risiko für die menschliche Gesundheit und die Straßenverkehrssicherheit in ganz Europa dar, der zudem erhebliche Umweltauswirkungen wegen des durch diese Kanister entstehenden Abfalls hat.
Kann sich die Kommission angesichts dieser Gesundheitskrise und der steigenden Zahl tödlicher Unfälle dazu verpflichten, unverzüglich die Aufnahme von Lachgas in Anhang XVII der REACH-Verordnung vorzuschlagen, damit das Inverkehrbringen dieses Stoffes für die breite Öffentlichkeit verboten wird?
Die Veröffentlichung der mündlichen Anfrage finden Sie hier